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EIN BAHA'I-VORSCHLAG ZUR EINFÜHRUNG
EINER WELTHILFSSPRACHE BEI DER U.N.O.



Im Oktober 1995 hat die Internationale Bahá'í-Gemeinde, Repräsentant der weltweiten Bahá'í-Gemeinde bei den Vereinten Nationen, eine ganze Reihe von Vorschlägen zur Reform der Vereinten Nationen eingebracht. Dieses Programm wurde veröffentlicht unter dem Titel "Turning Points for all Nations" (deutsch: Wendezeit für die Nationen. Vorschläge zum Thema Global Governance; Bahá'í-Verlag, 1996).

Bezüglich der Einführung einer Welthilfssprache heißt es darin:

Welthilfssprache und gemeinsame Schrift

Die Vereinten Nationen, die zur Zeit sechs offizielle Sprachen verwenden, würden sehr profitieren, wenn sie entweder eine der lebenden Sprachen oder eine künstliche Sprache als Hilfssprache für ihre Foren auswählen würden. Ein solcher Schritt wird schon seit langem von vielen Gruppen befürwortet - von den Esperantisten bis zur Internationalen Bahá'í-Gemeinde*. Eine solche Maßnahme würde nicht nur Finanzen einsparen und die Verwaltung entlasten, sondern auch den Geist der Einheit erheblich fördern.

Wir schlagen die Ernennung einer hochrangigen Kommission vor, deren Mitglieder aus verschiedenen Regionen und einschlägigen Fachgebieten kommen sollten, wie zum Beispiel aus der Linguistik, den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, der Ausbildung und den Medien. Die Kommission soll die Frage der Auswahl einer Welthilfssprache und einer gemeinsamen Schrift sorgfältig prüfen.

Wir gehen davon aus, daß die Welt langfristig dazu gezwungen sein wird, eine einzige Hilfssprache und Schrift - als Ergänzung zur jeweiligen Landessprache - in den Schulen zu unterrichten. Dies hätte das Ziel, den Übergang zur globalen Gesellschaft zu erleichtern, durch eine verbesserte Kommunikation zwischen den Völkern, durch Kostensenkung in Wirtschaft, Verwaltung und anderen weltumspannenden Unternehmungen, und allgemein durch die Förderung herzlicherer Beziehungen zwischen allen Mitgliedern der Völkerfamilie**.

Dieser Vorschlag sollte nicht falsch verstanden werden. Er zielt keineswegs auf eine Zerschlagung irgendeiner lebenden Sprache oder Kultur.

 * "Zur Frage einer internationalen Sprache... Wir wünschen uns als Bahá'í, daß eine universelle Hilfssprache sobald als möglich angenommen wird. Dabei favorisieren wir keine bestimmte Sprache. Wenn sich die Regierungen der Welt auf eine existierende Sprache oder auf eine zu schaffende neue zum internationalen Gebrauch einigten, beides fände unsere uneingeschränkte Unterstützung, denn wir wünschen, diesen Schritt in der Vereinigung der Menschheit so rasch als möglich verwirklicht zu sehen." Shoghi Effendi, Directives of the Guardian, New Delhi 1973, S. 39. Bei diesem Vorschlag legen wir Wert auf den Begriff "Hilfssprache". Die Bahá'í-Lehre schätzt und fördert kulturelle Vielfalt, nicht Uniformität. Wir fassen deshalb zu diesem Zeitpunkt der Meschheitsgeschichte nicht die weltweite Einführung einer einzigen Sprache ins Auge. Statt dessen sollten die Völker und Nationen ihre eigene lokale oder nationale Sprache behalten, gleichzeitig aber ermutigt werden, eine universelle Sprache zu erlernen. Eine solche universelle Sprache sollte schließlich an den Schulen in aller Welt als Pflichtfach gelehrt werden. Keinesfalls sollte damit jedoch der legitime Ausdruck nationaler und örtlicher sprachlicher und kultureller Vielfalt beeinträchtigt werden.

** "Der Tag naht, da alle Völker der Welt eine universale Sprache und eine einheitliche Schrift annehmen werden", so schrieb Bahá'u'lláh in den späten siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. "Wenn dies erreicht ist, wird es für jeden Menschen, in welche Stadt er auch reisen mag, sein, als betrete er sein eigenes Heim." Ährenlese, Hofheim 1980, 171:1

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